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BAUPHYSIK |
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Warum muss gelüftet werden?
Die Raumluft eines
Gebäudes ist auf verschiedene Weise belastet. Richtiges heizen und lüften
ist entscheidend für das gesunde Wohnklima. Während der Nutzung von Gebäuden
fallen den Bewohnern in erster Linie Gerüche auf. In zweiter Linie wird die
Belastung durch Wasserdampf bemerkt, der sich durch Duschen, Baden,
Grünpflanzen oder durch Trocknen von Wäsche innerhalb der Wohnung bildet.
Eine weitere Belastung der Raumluft tritt durch Ausdünstungen von Möbeln,
Teppichen oder durch Farben und Lacke auf. Aber auch der Mensch verursacht
durch seine Atmung eine Belastung der Raumluft mit Kohlendioxid und
Wasserdampf. Eine 4-köpfige Familie produziert bis zu 10 Liter Wasser jeden
Tag. |
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Richtiges Lüften!
Hier gibt es eine
Menge von Ausdrücken und Erklärungen. Was bedeuten Ausdrücke wie
"Stoßlüften", "Dauerlüften", "feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften",
usw. Die Fensterlüftung muss in Abhängigkeit von der Jahreszeit, den
Windverhältnissen und dem Frischluftbedarf erfolgen. Bei der Stoßlüftung
werden die Fenster bei geschlossener Zimmertür geöffnet.
Bei der Querlüftung werden mehrere Fenster in
der Wohnung bei offenen Zimmertüren geöffnet. Weht eine leichte Brise,
reichen dabei schon wenige Minuten.
Das Dauerlüften durch Fenster in Kippstellung
ist in den Sommermonaten sinnvoll, während der Heizperiode jedoch nicht
empfehlenswert. Es kann zu hohen Energieverlusten führen. |
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Dauer des Lüftens?
Prinzipiell gibt es verschiedene Methoden der Fensterlüftung:
Monat |
Stoßlüften |
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Querlüften |
Frühjahr |
10 - 15 min |
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5 -10 min. |
Sommer |
25 - 30 min |
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15 - 20 min. |
Winter |
4 - 6 min |
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1 - 2 min. |
Herbst |
10 - 15 min |
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5 -10 min. |
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Wie richtig gelüftet wird, ist vor allem in der kalten Jahreszeit (ca.
Oktober bis April) von Bedeutung. Wie man oben stehender Tabelle entnehmen
kann, ist die Querlüftung am effektivsten. Der Luftaustausch findet rasch
statt, ohne dass die Räume auskühlen. Das spart Heizkosten und verringert
die Gefahr der Tauwasserbildung.
Das oft praktizierte Lüften mit dem Fenster auf Kippstellung bringt bei
kurzer Dauer keinen ausreichenden Luftaustausch, bei längerer Dauer die
schon erwähnte Auskühlung mit der Gefahr der Tauwasserbildung.
Gerade im Winter kann die Luftfeuchtigkeit besonders effizient
hinausgelüftet werden, da kalte Luft trockene Luft ist. Beim Lüften wird
dann die warme, feuchte Raumluft durch die trockene Außenluft ersetzt. Wenn
diese Luft sich erwärmt, steigt ihr Vermögen Wasserdampf aufzunehmen und
beim nächsten Lüftungsvorgang wird dann auch dieser Wasserdampf entfernt, so
dass sukzessive die in den Räumen produzierte Feuchtigkeit entfernt wird.
In der warmen Jahreszeit ist die „Kipp-Lüftung“ wegen der höheren
Außentemperaturen nicht so nachteilig, da die Räume in der Regel nicht bis
zum Erreichen des Taupunkts (s. Anmerkung unten) auskühlen können.
Dort, wo häufiger und geballter Wasserdampf anfällt - hauptsächlich in Bad
und Küche - sollten, sofern keine Abluftanlagen vorhanden sind, die Fenster
beim Duschen bzw. Kochen offen sein.
Das Schlafzimmer wird gern wenig beheizt, da viele Menschen (auch ich) bei
niedrigen Temperaturen besser schlafen können. Gleichzeitig wird dieser Raum
häufig den ganzen Tag mit Fenster in Kippstellung gelüftet. Dabei ist zu
bedenken, dass ein Mensch mit seinem Atem pro Nacht durchaus ca. 1 l Wasser
an die Raumluft abgibt. Unter den genannten Umständen kann es leicht
geschehen, dass dieses Wasser sich als Tauwasser niederschlägt und dass
dadurch Schimmelpilze entstehen.
Einen weiteren Sonderfall stellt der Keller dar. Dieser Raum ist im Sommer
kühler als die Außenluft. Wie schon erwähnt, kann Luft umso mehr Wasserdampf
tragen, je wärmer sie ist. Wenn nun der Keller im Sommer tagsüber gelüftet
wird, strömt warme feuchte Luft hinein, wobei sich an den kalten
Kellerwänden Tauwasser bilden kann. Besser ist es, den Keller im Sommer in
den kühleren Abend- oder Morgenstunden zu lüften.
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Wie kann ich beurteilen, ob ich richtig lüfte?
Wir Menschen haben
keine Sinnesorgane, die uns die relative Luftfeuchtigkeit oder die
Lufttemperatur genau mitteilen können. Es ist daher schwierig, die Lüftung
ohne größeren apparativen Aufwand präzise zu handhaben.
In jedem Fall sollte spätestens dann gelüftet werden, wenn sich an den
Scheiben Tauwasser bildet (da die heutigen Isolierglasscheiben oft nicht die
kältesten Stellen im Raum sind, ist dies ein nur bedingt verlässliches
Mittel!).
Der Handel bietet für erschwingliches Geld Hygrometer für die Messung der
relativen Luftfeuchte an. Es gibt mechanische und elektronische Geräte,
wobei die mechanischen i. d. R. etwas billiger, die elektronischen i. d. R.
etwas genauer, aber auch teurer sind. Diese Geräte lassen sich auch mit
Thermometern kombinieren.
Die relative Luftfeuchte sollte sich bei 20 °C zwischen 40 und 60 % bewegen |
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Der Begriff sagt aus, wie hoch der
Wasserdampfgehalt der Luft im Verhältnis zu dem, den die Luft bei einer
bestimmten Temperatur tragen kann (z. B. 60 % rel. Luftfeuchte bei 20 °C
heißt, dass die Luft 10,6 g Dampf enthält, 100 % bei 20 °C wären dann
17,5 g). Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der die Luftfeuchtigkeit
100 % beträgt; kühlt sie noch weiter ab, so fällt ein Teil des
Wasserdampfs als Tauwasser aus. |
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